Revolution 2023? Hier sind 3 HR Megatrends

Megatrends 2023

2022 – das war ein Jahr! Die Rekordinflation, extreme Energiekosten in Europa, Chinas Null-COVID Politik … die weltweite Wirtschaft ächzt! Es tritt ein, wovor viele Wirtschaftswaise warnten: Eine Rezession!  
Dazu kommt der Klimawandel: Weltweit leiden 1 von 4 Organisationen und ihre Mitarbeitenden durch extreme Hitze, Waldbrände, Stürme und Dürren … und das nur im letzten Jahr. Und das ist noch nicht alles: Der Ukraine-Krieg, die Proteste im Iran, der Rücktritt des britischen Premierministers Boris Johnson … und eine Pandemie hatten wir ja auch noch. 
Diese rasanten Entwicklungen haben einen signifikanten Einfluss auf Mitarbeitende und Unternehmen. In diesem Jahr sammelte sich ein internationales Team aus Forschern, Meinungsführern und Sozialwissenschaftlern um UKG, um zu reflektieren und mögliche Einflüsse für die Zukunft zu antizipieren – wie navigieren Führungskräfte ihre Unternehmen und Mitarbeitenden sicher und verständnisvoll durch das kommende Jahr 2023? 

1. Spot on: Humane „Energiekrise” 

Das haben Sie noch nie gehört? Psychologische und physiologische Forschung zu Aufmerksamkeit und Willenskraft zeigt, dass wir nur limitierte Ressourcen oder „humane Energie” haben. Hier geht es um die Fähigkeit, uns zu konzentrieren oder kreativ und innovativ zu denken. Ähnlich wie unseren Körper, überanstrengen wir also regelmäßig unseren Kopf. Als Resultat kommt es unter anderem zu Angstzuständen, die den Alltag maßgeblich beeinträchtigen können. Denn: rein biologisch priorisiert das Gehirn ganz automatisch Situationen die gefährlich werden könnten. Die WHO (World Health Organization) fand z. B. heraus, dass allein im ersten Pandemiejahr Depressionen und Angstzustände weltweit um 25 % zunahmen. 

Was können Unternehmen tun? In die Employee Experience investieren.  

Psychologen sind sich einig, dass Stress hauptverantwortlich für die meisten mentalen Erkrankungen ist. Die beste Lösung ist ein stressfreierer Alltag – eine Herausforderung in der heutigen Welt. Nur wenige Komponenten liegen hier im Kontrollbereich der Unternehmen. Ein besseres Verständnis der eigenen Mitarbeitenden legt den Grundstein für eine positive Employee Experience und einen ausschlaggebenden Effekt für mehr mentale Gesundheit.   
Unterstützen Sie Ihre Mitarbeitenden bei der Bewältigung neuer sowie bestehender Herausforderungen. Die humane „Energiekrise” verlangt dabei mehr als virtuelle Happy Hours oder Yogastunden. Wir müssen die grundlegenden Probleme aus unterschiedlichen Blickwinkeln aktiv und effektiv angehen.  #stressless 

2. Die Kultur nutzen, um die „organisatorische Plastizität“ zu verbessen  

COVID-19 war ein Weckruf. Unternehmen mussten schnell verstehen, dass agile Strukturen unumgänglich sind, um den dynamischen Turbulenzen der heutigen Welt standhalten zu können. Diese sind mehr als nur eine Phase, denn die durchschnittliche Lebensdauer von S&P 500 Unternehmen nimmt seit Jahrzehnten stetig ab. Unternehmen brauchen das richtige Mindset und den Blick nach vorne, um nicht in prä-pandemische, teils restriktive Verhaltensmuster zurückzufallen. 
„Organisatorische Plastizität” bezieht sich auf das neurowissenschaftliche Phänomen “Neuroplastizität” und beschreibt eine Kombination aus Flexibilität und Adaptivität. Viel zu oft verweilen Organisationen im Status Quo und machen Dinge „so wie immer” – das führt zwangsläufig zur Paralyse und schlussendlich zur Austauschbarkeit. Daten der Harvard Business Review zeigen, dass Unternehmen, die im direkten Anschluss an die Rezessionen von 1980, 1990 und 2000 defensive Maßnahmen, wie z. B. Einstellungsstopps mit offensiven Maßnahmen, wie Entwicklung neuer Märkte kombinierten, deutlich überzeugen konnten. 

Was können Unternehmen tun? Weiter in Mitarbeitende und
Unternehmenskultur investieren.     

Es scheint zunächst kontra-intuitiv Zeit, Energie und Ressourcen in Kultur und Employer Branding zu investieren. Aber genau jetzt ist es entscheidend als starke, Arbeitgebermarke die sichere Bastion aller Mitarbeitenden zu bilden. Ein wichtiger Grundstein, um sich erfolgreich von einer Rezession erholen zu können. Das zeigen auch aktuelle Forschungsergebnisse von Great Place To Work.  Unternehmen mit einer „Innovation by All” Kultur generieren qualitativere Ideen, setzen Implementierungen schneller um und überzeugen durch mehr Agilität. Das Ergebnis ist ein 5,5 Mal höheres Umsatzwachstum und ein offenerer Innovationsansatz.   
Wussten Sie, dass: 

  • S&P 500 während der Rezession 2007 - 2009 an einem Rückgang ihrer Aktienwerte von 35,5 % litt während Unternehmen mit den inklusivsten Kulturen jedoch um 14,4 % wuchsen?   
  • inklusive Unternehmen doppelt so häufig ihre finanziellen Ziele erreichten oder übertrafen, bis zu dreimal häufiger als Top Performer und sechs Mal so häufig als innovativ galten? Zusätzlich erreichten sie 8 Mal so häufig bessere Geschäftsergebnisse 
  • Nachdem sich der Weltmarkt erholte, diese Unternehmen die S&P500 mit einem relativen Zuwachs von 400 % übertrafen? 
3. Der Gen X Effekt in der Unternehmensführung 

Kurz vor der Pandemie stellte sich ein Generationswechel in der Führungsetage ein: Gen X-ler übernehmen sukzessive die Rollen der Baby Boomer, die bis dato 51 % der Führungsrollen weltweit verantworteten. Unsere Forschungsergebnisse zeigen, dass Gen X-ler Unternehmen anders leiten als ihre Vorgänger. Sie erhalten bereits Einzug in die Vorstände, auch wenn ihre Beteiligung 2017 erst 20 % der Vorstandssitze ausmacht ist anzunehmen, dass sie diese in den nächsten 5 bis 10 Jahren dominieren werden. Es gibt eine beachtliche Zahl von Studien, die den individuellen Einfluss eines Direktors auf den Vorstand durch Charakteristika wie Geschlecht, Bildung, Ethnie/Nationalität und beruflicher Werdegang manifestieren. Eine Studie des Paul College of Business and Economics aus 2020 attestiert nun, dass die Identität einer ganzen Generation von Führungskräften Einfluss auf die Unternehmensleistung nehmen kann. Das sollten Unternehmen nicht unterschätzen, sondern für sich nutzen. 

Was können Unternehmen tun? ESG-Maßnahmen priorisieren.   

Das starke Commitment der Generation X für ESG-Initiativen schafft einen Mehrwert. Verschiedene Untersuchungen, z. b. von Great Place to Work zeigen, dass Unternehmen mit einer ausgeprägten sozialen Verantwortung bessere Ergebnisse erzielen und stärkere Werte vertreten.  Es gibt fundierte Belege, dass Unternehmen mit mindestens einem Gen X-ler in der Führungsriege mehr ESG-Initiativen fördern und eine positive Assoziation zwischen dem sozialen und umweltbewussten Engagement und der Unternehmens-Performance entsteht. Mithilfe von ESG fördern Unternehmen Vertrauen, reduzieren Risiken, und schaffen langfristige Mehrwerte. Allerdings müssen Initiativen nicht nur operativ und als Einzelmaßnahmen, sondern als echtes Wertekonzept verstanden werden, um zu überzeugen.  

In 4 Schritten schaffen Sie fundierte ESG-Praktiken:  

  1. Einschätzung: Finden Sie heraus, welchen Weg Ihr Unternehmen einschlagen möchte. Dazu brauchen Sie eine ehrliche Einschätzung der aktuellen Situation. Bewerten Sie Ihre Organisationslandschaft, einschließlich Risiken, Möglichkeiten, Zielen und essenziellen Schritten Ihres ESG Commitments.  

  1. Integration: ESG muss ein echter Bestandteil Ihrer Unternehmensstrategie, Ihrem operativen Geschäft und alltäglicher Entscheidungen sein. Integrieren Sie ein Konzept, dass den Motiven und Erwartungen aller Anspruchsgruppen gerecht wird und Ihre Unternehmensstrategie stützt. 

  1. Erfolgsmessung: Sie kennen Ihren Fokus und haben einen Aktionsplan erarbeitet, nun müssen Sie den Einfluss Ihrer Initiativen im Blick behalten. Technologien und automatisierte Tools können eine echte Hilfe sein.  

  1. Kommunikation: Stakeholder und Mitarbeitende wollen auf dem Laufenden bleiben: stellen Sie sicher, dass Sie die wichtigsten Ergebnisse in die richtige Perspektive rücken. Kommunikation hilft Ihnen dabei, Mitarbeitende zu informieren, inspirieren und Ihr Unternehmen als authentische Arbeitgebermarke mit einem langfristigen Wertesystem zu positionieren.  

Unterm Strich 

Organisationen und Mitarbeitende stehen weiter unter enormem Druck. Ein größerer Einfluss der Generation X in der Führungsebene unterstützt dabei zeitgemäß und zukunftsorientiert mit einem echten Umweltbewusstsein zu handeln. Sie schaffen ein neues solides Fundament, um die humane „Energiekrise” ihrer Belegschaft zu adressieren und eine transparente Organisationskultur zu schaffen.